63 Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar

Projektbeschreibung

Nachhaltiges Bauen und der schonende Einsatz von Ressourcen sind angesichts des Klimawandels wichtige gesellschaftliche Themen. Auch im Rahmen der REGIONALE werden nachhaltige und klimaschonende Ansätze verfolgt und in die Projektqualifizierung eingebracht.

Ziel des Projektes ist eine attraktivere Gestaltung des öffentlichen Raums in der Gemeinde Lindlar. Das Besondere ist zum einen der Einsatz von wiederverwendeten bzw. recycelten Baustoffen. Zum anderen berücksichtigt das Projekt in besonderer Weise die sich verändernden klimatischen Gegebenheiten, z. B. beim Umgang mit Regenwasser. Geplant ist eine zeitgemäße Gestaltung der Bereiche Schul- und Kulturzentrum, Freizeitpark, historischer Ortskern, Marktplatz/ Mobilstation und Park Plietz. Dabei sollen Aufenthaltsqualität, Begrünung sowie Barrierefreiheit und Orientierung für Rad- und Fußverkehr verbessert werden. Das Projekt trägt zur Leitlinie „Stadt- und Dorfmitten beleben“ im Handlungsfeld Wohnen und Leben bei und leistet zudem einen wesentlichen Beitrag zum Handlungsfeld Ressourcenlandschaft, speziell zu den Leitlinien „Wissen und Kompetenzen über und für nachhaltige Ressourcennutzung aufbauen und vermitteln“ sowie „Wertschöpfungskreisläufe für regionale Produkte auf- und ausbauen“. Es adressiert damit in innovativer Weise das REGIONALE-Kernthema Ressourcen.

Das Vorhaben fußt auf der Gemeindeentwicklungsstrategie, dem Integrierten Handlungskonzept sowie dem Klimaanpassungskonzept, welche wichtige Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung festlegen. So soll im Hinblick auf das sich verändernde Klima im Rahmen des Projektes insbesondere das Regenwassermanagement im öffentlichen Raum sowie die Verbesserung des Mikroklimas durch entsprechende Bepflanzung berücksichtigt werden. Damit sind Querbezüge zum REGIONALE-Handlungsfeld Fluss- und Talsperrenlandschaft gegeben. Zur weiteren Qualifizierung hat die Gemeinde im Sommer 2022 einen wettbewerblichen Dialog mit vier renommierten Arbeitsgemeinschaften durchgeführt. Für einen Teilbereich wurde vom Siegerbüro bereits eine Entwurfsplanung erstellt unter besonderer Berücksichtigung der Ressourcenschonung und Klimawandelanpassung.

Die Gemeinde Lindlar verfügt mit :metabolon über einen Standort, an dem zum Thema zirkuläre Wertschöpfung intensiv geforscht wird. Dieses Alleinstellungsmerkmal wird mit dem Projekt „Zirkuläres Bauen mit recycelten Baustoffen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar“ auf eine neue Ebene gehoben. So werden bereits verbaute Baustoffe wiederverwendet und in der Bauphase die spätere Weiternutzung der Materialien mit bedacht. Weiterhin ist geplant, für neue Elemente langlebige und nachhaltige Baustoffe zu verwenden, möglichst aus einem Recycling- oder Upcycling-Kontext. Mit der Bergischen Rohstoffschmiede, einem Projekt der REGIONALE 2025, entsteht auf :metabolon eine weitere Forschungseinheit, die sich unter anderem mit dem Recycling von Baustoffen beschäftigt. Der Umbau des öffentlichen Raums kann hierfür ein „naheliegendes“ Reallabor sein. Somit werden Synergien zwischen den REGIONALE-Projekten aktiviert und neue Akteurskonstellationen initiiert.

Die Erfahrungen sollen in Lindlar zukünftig auch in anderen Bereichen Anwendung finden, z. B. bei der Entwicklung neuer Wohnbaugebiete. Insgesamt zeichnet sich das Projekt durch seinen handlungsfeldübergreifenden und partizipativen Ansatz aus, da bereits in der Entwurfsphase Bürgerschaft und Politik beteiligt werden sollen. Damit besitzt es Vorbildcharakter und lässt sich auch auf Planungs- und Bauprozesse in anderen Kommunen im Bergischen RheinLand und darüber hinaus übertragen.

A-Status für Modul Schul- und Kulturzentrum
Das Gesamtprojekt Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar wird schrittweise umgesetzt. Als erster Baustein hat das Modul Schul- und Kulturzentrum im Mai 2023 den A-Status erhalten. Im Rahmen des Moduls wird der Bereich zwischen Kulturzentrum, Kastela-Platz und Shaftesbury-Straße entsiegelt und umgestaltet. Die Maßnahmen umfassen neben dem Rückbau von versiegelten Flächen eine Neuordnung der Stellplätze sowie der Verlagerung der Bushaltestelle. Zudem wird der Schulhof mit klimaresistenten Pflanzen begrünt. Darüber hinaus ist ein neues Wassermanagement geplant. Die „Lindlarer Regenterrassen“ sollen eine bessere Versickerung des Regenwassers ermöglichen. Außerdem ist im Rahmen des Moduls eine Fußgänger- und Radfahrer-Promenade geplant. Durch die Maßnahmen gewinnt der Bereich an Aufenthaltsqualität und leistet einen aktiven Beitrag zur Klimaanpassung. Aufgrund der vielfältigen Nutzung, insbesondere durch die Schule sowie Kultur- und Sportakteure, bietet das Modul viel Potenzial, für die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu sensibilisieren. Im Sinne der zirkulären Wertschöpfung kommen für die Umbauarbeiten überwiegend Baustoffe und Rohstoffe zum Einsatz, die unter anderem durch den Rückbau direkt vor Ort gewonnen werden. Zudem sollen Bürger*innen und Schüler*innen in den Umgestaltungsprozess aktiv einbezogen werden.

Ortskern Lindlar Zirkuläres Bauen
BU: Mit dem Projekt „Zirkuläres Bauen mit recycelten Baustoffen im öffentlichen Raum in Lindlar“ soll der öffentliche Raum im Hauptort Lindlar zeitgemäß und mit recycelten Baumaterialien gestaltet werden. Fotonachweis: neubig hubacher, Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Projektträger

  • Gemeinde Lindlar

Standort, Kommune

  • Gemeinde Lindlar, Oberbergischer Kreis

Beiträge zur Regionale 2025

  • Fluss- und Talsperrenlandschaft
  • Ressourcenlandschaft
  • Wohnen und Leben
  • Natur- und Klimaschutz
  • Konversion, Umbau, Transformation

Projektstand

  • A-Status

für Modul "Schul- und Kulturzentrum"

REGIONALE 2025 Agentur GmbH

An der Gohrsmühle 25
51465 Bergisch Gladbach

info_at_regionale2025.de
Telefon: +49 (0)2202 23 56 58 - 0
Fax: +49 (0)2202 23 56 58 - 9

Abonnieren Sie unseren Newsletter

© REGIONALE 2025 AGENTUR GmbH