20 Konversion Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach

Projektbeschreibung

Die Papierfabrik Zanders hat die Stadt Bergisch Gladbach und deren Entwicklung über fast zwei Jahrhunderte geprägt. Das Werksgelände liegt mit einer Größe von 36 ha im Herzen der Stadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadtzentrum. Unter zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Bedingungen in der Papierindustrie wurde die Produktion bei Zanders in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefahren. Nach zwei Insolvenzen 2018 und 2021 musste die Papierfabrik Zanders zum 01. Mai 2021 schließlich stillgelegt werden. Damit geht ein prägendes Kapitel der Stadtgeschichte zu Ende. Für das Areal und die angrenzende Innenstadt beginnt eine neue Zeitrechnung.

Die Stadt Bergisch Gladbach hat das Firmengelände 2017 und 2018 in zwei Schritten erworben. Das Ziel des Ankaufs war zum einen die letztlich nicht geglückte Sicherung der Papierproduktion am Standort, zum andern die langfristige strategische Steuerung der Stadtentwicklung in der für Bergisch Gladbach so bedeutsamen und städtebaulich attraktiven Lage. Im Rahmen der REGIONALE 2025 sollen neue Nutzungen auf dem Gelände im Sinne einer nachhaltige Stadtentwicklung angestoßen werden.

Das Zanders-Gelände ist das bedeutendste Konversionsprojekt im Bergischen RheinLand. Die Stadt hat dafür eine eigene Projektgruppe eingesetzt, die auf dem Gelände ansässig ist und sich ausschließlich mit der Umnutzung und Transformation der Fläche befasst. Der Projektzeitraum der gesamten Konversion wird über die REGIONALE 2025 hinausgehen – im Rahmen des REGIONALE 2025 steht neben dem komplexen Planungsprozess die Öffnung des „Impulsquartiers“ im Fokus. Das Projekt trägt aufgrund seiner Dimension in besonderer Weise zum REGIONALE-Kernprinzip Konversion und Umgang mit dem Bestand und zu den Leitlinien „Flächen und Gebäude (re)aktivieren“ sowie „Stadt- und Dorfmitten beleben“ des Handlungsfeldes Wohnen und Leben bei. Die Fläche hat einen historischen Bezug zur Strunde (als Energiequelle für die Papiernutzung), sodass Querbezüge zur Leitlinie „Wasser in der Stadt- und Dorfentwicklung in den Fokus rücken“ des Handlungsfeldes Fluss- und Talsperrenlandschaft bestehen. Das Projekt hat erste Zuwendungen aus der Städtebauförderung erhalten.

In den vergangenen Jahren wurden verschiedenste Fachuntersuchungen durchgeführt (Bestandserhebung), um die Rahmenbedingungen für die Konversion zu ermitteln. Im Herbst 2020 wurde ein beispielhaftes und formatreiches Bürger- und Akteursbeteiligungsverfahren durchgeführt. Akteur*innen und Bürger*innen konnten das bislang der Öffentlichkeit nicht zugängliche Gelände besichtigen und im Anschluss ihre Anregungen und Ideen in diversen Diskussionen und Workshops einbringen.  Die Stadt bietet zudem regelmäßig Führungen über das Zanders-Gelände an.

Im Jahr 2022 wurde die Strukturplanung abgeschlossen. Damit wurde ein ganzheitlicher, stabiler und zugleich flexibler Rahmen für die künftigen Entwicklungen gesetzt. Die Strukturplanung benennt drei wesentliche Eckpfeiler für die Konversion: „Die verborgene Stadt wird geöffnet!“ „Die Stadt ist schon da!“ „Die Stadt ist zirkulär!“. Der Begriff „Stadt“ steht in diesem Zusammenhang für den neuen Stadtteil – die sog. „Zanders-Stadt“. Ergänzend zur Strukturplanung wurde ein Konzept zur Nutzungsverteilung erstellt und der Beschluss gefasst, dass auf dem Areal Wohnraum für ca. 2.900 Menschen und ca. 2.900 Arbeitsplätze entstehen sollen. Erste Konzepte für eine innovative und nachhaltige Energieversorgung sowie für den Umgang mit Wasser auf dem Areal wurden ebenfalls erstellt.

A-Status für erstes Modul Impulsquartier
Das Projekt Zanders-Areal wird schrittweise realisiert. Mit dem Projektmodul „Impulsquartier“ wird als erster Baustein der nördliche Geländebereich, der unmittelbar an die Innenstadt grenzt, umgenutzt und teilweise für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Rahmen des Moduls wird die Zentralwerkstatt, die sich im Kern des Areals befindet, zugänglich gemacht. Das Gebäude soll während der laufenden Konversion als Anlaufstelle für Informationen, Workshops und Veranstaltungen dienen und im Anschluss zu einem multifunktionalen Zentrum des neuen Stadtquartiers entwickelt werden. Weitere Maßnahmen umfassen den Bereich des alten Gleisparks. Hier wird ein grüner Freiraum entstehen, der als „Bindeglied“ die Innenstadt mit dem Konversions-Areal verknüpft. Er schließt sich an den bereits 2021 eröffneten Gohrsmühlenplatz an. Weiterhin werden besondere, flexibel einsetzbare Stadtmöbel entstehen, die im Laufe der weiteren Gelände-Öffnungen mobil eingesetzt werden können. Durch die Gestaltung einzelner Gebäude und Flächen sowie die Anbindung an das Stadtzentrum ist das „Impulsquartier“ ein erster Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Quartierverständnis. Die Umsetzung des Moduls ermöglicht es den Verantwortlichen, wichtige Erfahrungen zu sammeln und die Grundlagen für die Entwicklung des Gesamtgeländes zu schaffen.

 

Konversion Zanders Gelände
Das Industrieareal der Papierfabrik Zanders liegt mitten im Zentrum von Bergisch Gladbach. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur
Zanders Bergisch Gladbach
Das Zanders-Areal soll zu einem urbanen, neuen Quartier entwickelt werden. Es ist das bedeutendste Konversionsprojekt des Bergischen RheinLandes. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur
Zanders Gohrsmühlenplatz Schriftzug
Im September 2021 wurde der Gohrsmühlenplatz für die Bürgerschaft geöffnet. Seit der Eröffnung leuchtet auch der Schriftzug am Hallengebäude wieder. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur
Drohnenaufnahme Zanders Impulsquartier
Das Projektmodul "Impulsquartier" ist ein erster Meilenstein des Projektes "Konversion Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach". Es umfasst den Umbau des nördlichen Geländebereichs, der an die Innenstadt grenzt. Das Modul hat am 24.5.2023 den A-Status des Lenkungsausschusses der REGIONALE 2025 erhalten. Fotonachweis: Stadt Bergisch Gladbach
Zentralwerkstatt 2023 Außenaufnahme
Die Zentralwerkstatt befindet sich im Kern des Areals. Das Gebäude soll während der laufenden Konversion als Anlaufstelle für Informationen, Workshops und Veranstaltungen dienen und anschließend zu einem multifunktionalen Zentrum des neuen Stadtquartiers entwickelt werden. Fotonachweis: REGIONALE 2025 Agentur/Julia Holland

Projektträger

  • Stadt Bergisch Gladbach

Standort, Kommune

  • Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis

Beiträge zur Regionale 2025

  • Wohnen und Leben
  • Heimat und Identität
  • Konversion, Umbau, Transformation
  • Ortsmitten

Projektstand

  • A-Status

für  Modul "Impulsquartier"

Website

www.aufzanders.de

REGIONALE 2025 Agentur GmbH

An der Gohrsmühle 25
51465 Bergisch Gladbach

info_at_regionale2025.de
Telefon: +49 (0)2202 23 56 58 - 0
Fax: +49 (0)2202 23 56 58 - 9

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